Während vor nicht allzu langer Zeit viele Personaler*innen und Kommunikationsexpert*innen mit dem Begriff noch eher wenig anzufangen wussten, ist das Thema mittlerweile in Theorie und Praxis, auf Konferenzen und Tagungen, in Diskussionsrunden und im Rahmen des Employer Branding auch in vielen Unternehmen angekommen. Grund dafür sind sicherlich auch viele prominente Vorreiter wie Pawel Dillinger, Janina Kugel, Ali Malodji oder Influencer-Programme bekannter Arbeitgeber wie Otto, Telekom, Microsoft etc.
Weil auch wir der Meinung sind, dass Menschen Menschen bewegen und folgen und dem Thema im Zuge erfolgreicher Employer Branding Strategien Bedeutung und Aktualität zusprechen, freuen wir uns immer noch sehr, dass wir für den Abend zwei spannende Impulsgeber gewinnen konnten, die selbst Corporate Influencer sind:
Danke an Barbaros Kaman, Deutsche Telekom AG und Harald Sattelberg, Schneider Electric.
Von Menschennetzwerken und deren Bedeutung für die Telekom sprach Barbaros Kaman, der Teil des Influencer Programms der Deutschen Telekom AG ist, das sich rund um Pawel Dillinger gründete. Seit über 30 Jahren dort als Kommunikationselektroniker tätig, arbeitet er nicht nur für das Unternehmen, sondern lebt es, was sich bei seinem Impuls deutlich zeigte. Voller Überzeugung und Begeisterung repräsentiert er die Deutsche Telekom nach innen und außen:
„Wir begeistern mit magenta #werkstolz unsere Kunden und Kollegen. Wir helfen, motivieren und geben der Telekom ein positives Gesicht.“
Spannend ist, dass sich das Influencer Programm bei der Telekom selbst ins Leben rief, durch Eigenmotiviation und Selbstorganisation: erst waren die Influencer da, die Menschen im Unternehmen, dann wurde eine zugehörige Strategie entwickelt. All dies ehrenamtlich. Ziel der Influencer bei der Telekom: durch offenen Dialog über interne und externe soziale Medien nicht nur eine positive Unternehmenswahrnehmung erreichen, sondern auch Kunden helfen und gewinnen, sowie Kollegen motivieren und binden. Unerlässlich dabei: viel #werkstolz und der Support von ganz oben. Ohne die Unterstützung des CEO und weiterer Führungskräfte wären die Influencer nicht so erfolgreich wie sie es heute sind.
„Kein verbranntes Geld!“
Employer Branding Experte und Corporate Influencer Harald Sattelberg ist überzeugt davon, Geld nur für wirklich wichtige Dinge auszugeben und dafür ein genaues Tracking aufzusetzen, um Erfolge sichtbar machen zu können. Zwischen fehlender Markenbekanntheit und im steigenden Wettbewerb zu anderen Arbeitgebern, entschied sich daher auch der Industrieriese Schneider Electric, durch Corporate Influencer die definierten Zielgruppen zu begeistern – aktuell werden intensiv Social Media Kanäle wie Instagram & Co ausgetestet.
Ausgangslage: Dem B2B-Player fehlte schlichtweg der Bekanntheitsgrad auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Obwohl Schneider Electric in vielen Produkten des Alltags vertreten ist („Schaut mal in euren Stromkasten!“), nehmen viele Menschen außerhalb der Industrielandschaft die Marke kaum wahr. Daher arbeitet das Unternehmen kontinuierlich an der Steigerung der Markenbekanntheit. Die besondere Herausforderung: Wie begeistere ich als B2B Player und „No Brand“ Talente in einem extrem kompetitiven Kandidatenmarkt? Und wie schafft man den Transfer von komplexen Produkten zu einer spannenden Arbeitgebermarke in den Socials?
Schneider Electric stellt sich aktuell erfolgreich der Herausforderung, dass die eigenen Produkte eben nicht für sich selbst sprechen. 140 Ambassadors werden bei SE trainiert. Nichts geht dabei allerdings ohne eine Kultur des Vertrauens, so Harald Sattelberg, was sich letztlich auch in der Verantwortung jedes Einzelnen niederschlägt. Denn viel Vertrauen bedeutet gleichzeitig auch viel Verantwortung.
Wie starten?
Vor allem in der Diskussionsrunde merkten wir, dass es letztendlich stark von den entscheidenden sowie den handelnden Personen abhängt, welchen Stellenwert das Thema in Unternehmen einnimmt. Wie stehen Führungsetagen, Kommunikationsabteilungen und andere Verantwortliche zum Markenbotschafter-Thema? Häufig wird die Thematik wohl noch in die PR-Ecke geschoben oder als reines Social-Media- Thema wahrgenommen. Aber auch Mitarbeiter scheinen oft überfordert, wenn es um Kommunikationsverhalten auf noch unbekannten Social Media Kanälen wie Instagram & Co geht. Diese müssen angeleitet, dürfen aber auch nicht zu stark in eine Richtung gedrängt werden. Aber es gibt auch viel Engagement und viel Aufgeschlossenheit – was uns das Interesse unserer Gäste, sowie unsere eigenen Kunden aktuell zeigen.
Wir danken allen Gästen für diesen inspirierenden und konstruktiven Austausch und freuen uns auf weiterführende Diskussionen über unsere eigenen Socials oder auch gerne persönlich!
P.S. Save the Date: Der nächste Employer Branding Circle findet am 16.06.2020 in Berlin statt. Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf!
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Barbaros Kaman: https://www.instagram.com/kaman4010/?hl=de
Harald Sattelberg: www.instagram.com/work.life.harry
Bilder – credit: Marvin Meyer, mc-quadrat